[00:00.000]Karl Marx und Friedrich Engels [00:03.073]Manifest der kommunistischen Partei [00:07.083]Vorwort [00:09.562]Ein Gespenst geht um in Europa - das Gespenst des Kommunismus. [00:15.417]Alle Mächte des alten Europa haben sich zu einer heiligen Hetzjagd gegen dies Gespenst verbündet, [00:22.497]der Papst und der Zar, Metternich und Guizot, [00:26.765]französische Radikale und deutsche Polizisten. [00:30.649]Wo ist die Oppositionspartei, die nicht von ihren regierenden Gegnern als kommunistisch verschrien worden wäre, [00:38.809]wo die Oppositionspartei, die den fortgeschritteneren Oppositionsleuten [00:44.394]sowohl wie ihren reaktionären Gegnern den brandmarkenden Vorwurf des Kommunismus nicht zurückgeschleudert hätte? [00:53.666]Zweierlei geht aus dieser Tatsache hervor. [00:57.149]Der Kommunismus wird bereits von allen europäischen Mächten als eine Macht anerkannt. [01:02.745]Es ist hohe Zeit, daß die Kommunisten ihre Anschauungsweise, ihre Zwecke, ihre Tendenzen vor der ganzen Welt offen darlegen [01:11.386]und dem Märchen vom Gespenst des Kommunismus ein Manifest der Partei selbst entgegenstellen. [01:18.609]Zu diesem Zweck haben sich Kommunisten der verschiedensten Nationalität in London versammelt [01:23.977]und das folgende Manifest entworfen, [01:26.787]das in englischer, französischer, deutscher, italienischer, flämischer und dänischer Sprache veröffentlicht wird. [01:33.667]Bourgeois und Proletarier [01:37.194]Die Geschichte aller bisherigen Gesellschaft ist die Geschichte von Klassenkämpfen. [01:42.156]Freier und Sklave, Patrizier und Plebejer, [01:45.788]Baron und Leibeigener, Zunftbürger und Gesell, [01:50.364]kurz, Unterdrücker und Unterdrückte standen in stetem Gegensatz zueinander, [01:57.227]führten einen ununterbrochenen, bald versteckten, bald offenen Kampf, einen Kampf, [02:03.730]der jedesmal mit einer revolutionären Umgestaltung der ganzen Gesellschaft [02:08.488]endete oder mit dem gemeinsamen Untergang der kämpfenden Klassen. [02:14.709]In den früheren Epochen der Geschichte finden [02:17.521]wir fast überall eine vollständige Gliederung der Gesellschaft in verschiedene Stände, [02:23.161]eine mannigfaltige Abstufung der gesellschaftlichen Stellungen. [02:28.302]Im alten Rom haben wir Patrizier, Ritter, Plebejer, Sklaven; [02:33.518]im Mittelalter Feudalherren, Vasallen, Zunftbürger, Gesellen, Leibeigene, [02:39.086]und noch dazu in fast jeder dieser Klassen besondere Abstufungen. [02:45.270]Die aus dem Untergang der feudalen Gesellschaft hervorgegangene moderne bürgerliche Gesellschaft [02:51.330]hat die Klassengegensätze nicht aufgehoben. [02:55.086]Sie hat nur neue Klassen, neue Bedingungen der Unterdrückung, [02:59.791]neue Gestaltungen des Kampfes an die Stelle der alten gesetzt.